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Können mehrere Steckdosenleisten hintereinander geschaltet werden?

Bachmann SteckdosenleistenIn einem einzigen Haushalt wird eine große Anzahl an Steckdosen benötigt. Immerhin benötigen zum Beispiel Waschmaschine, Fernseher, Spülmaschine, Computer, Telefon und vieles mehr ihren eigenen Zugang zum Strom. Da kann es durchaus geschehen, dass die vorhandenen Steckdosen nicht ausreichen und man zu einer Steckdosenleiste greift. Doch manchmal reicht auch diese nicht mehr aus, sodass schnell die Frage aufkommt, ob es eigentlich nicht möglich ist, mehrere Steckdosenleisten ganz einfach hintereinander zu schalten?

Steckdosenleisten hintereinander schalten: hohe Brandgefahr

Können mehrere Steckdosenleisten hintereinander geschaltet werden?Mithilfe einer Steckdosenleiste, die im Allgemeinen auch gerne als Mehrfachsteckdose bezeichnet wird, können viele verschiedene Geräte an den Strom angeschlossen werden, obwohl nur eine fest installierte Steckdose an der Wand vorhanden ist. Dazu kommt, dass im Handel die verschiedensten Steckdosenleisten angeboten werden.

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Die Auswahl reicht hier beispielsweise von Mehrfachsteckern mit drei bis hin zu fünf oder mehr Steckmöglichkeiten. Ebenso hat man oftmals die Wahl, zwischen länglichen oder auch runden Steckdosenleisten. Allerdings kann es unter Umständen dennoch geschehen, dass die Steckplätze nicht ausreichen. Wenn dann keine weitere Steckdose an der Wand installiert ist, an der man einen weiteren Mehrfachstecker anschließen könnte, dann fragt man sich schon fast ganz automatisch, ob es nicht vielleicht möglich ist, ganz einfach mehrere Steckdosenleisten hintereinander zuschalten.

Auf diese Weise könnte man die Anzahl an Steckmöglichkeiten deutlich erhöhen. Das stimmt zwar, ist aber sehr gefährlich. Wenn mehrere Steckdosenleisten hintereinandergeschaltet werden, erhöht sich damit ganz automatisch das Risiko einer Überlastung. Schließlich sind die beliebten Mehrfachstecker lediglich für eine einzige Leistungsentnahme an einer fest installierten Steckdose ausgelegt. Überschreitet man jedoch die Leistungsentnahme durch ein Hintereinanderschalten von mehreren Steckdosenleisten, dann ist es durchaus möglich, dass es zu einem Brand kommt. Aufgrund dessen ist dringend davon abzuraten, mehrere Mehrfachstecker hintereinander zu schalten. Zudem regelt die Norm, die für Haushaltssteckdosen zuständig ist, sogar eindeutig, dass Steckdosenleisten sowie ebenfalls Zwischenstecker mit einem dementsprechenden Warnhinweis durch den Hersteller gekennzeichnet werden müssen.

Tipps Hinweise
Rechtliches zum Thema Steckdosenleisten hintereinanderschalten Generell gibt es bislang (Stand November 2016) keine rechtliche Regelung, dass Mehrfachstecker nicht hintereinander geschalten werden dürfen. Die VDE-Bestimmungen sehen allerdings vor, dass die Schutzmaßnahme „Automatische Abschaltung im Fehlerfall“ nicht deaktiviert oder verhindert werden darf.
Die Schleifenimpedanz wird unzulässig erhöht

Genau das passiert allerdings, wenn mehrere Steckdosenleisten kombiniert werden. Denn durch die unvorhergesehene Verlängerung wird die Schleifenimpedanz, die besagtes Abschalten gewährleistet, erhöht.

Experten gehen davon aus, dass schon bei zwei Geräten hintereinander der maximal zulässige Grenzwert überschritten wird. Dadurch wird eine Abschaltung der Überstromschutzeinrichtung verhindert. Im schlimmsten Fall entstehen dadurch Brände.

Was tun, wenn mehrere Steckmöglichkeiten benötigt werden?

Ist jedoch nur eine fest installierte Steckdose vorhanden und man benötigt mehrere Steckmöglichkeiten, dann bietet es sich an, sich im Handel nach einer dementsprechend größeren Steckdosenleiste umzusehen. So gibt es zum Beispiel auch Mehrfachsteckdose, die mit zehn oder mehr Steckmöglichkeiten ausgestattet sind. Diese Modelle sind dann auch für eine jeweils entsprechende Leistungsentnahme ausgestattet, sodass hier keine Überlastungsgefahr droht.

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Vor- und Nachteile einer Steckdosenleiste mit zehn oder mehr Steckplätzen

  • Diese Modelle sind ideal für alle, die viele elektrische Geräte betreiben und auf keines verzichten wollen.
  • Es gibt inzwischen Geräte, die über zwei Reihen verfügen, die separat voneinander per An- und Ausschalter in Betrieb genommen werden können.
  • Falls Sie viele Elektrogeräte mit großen Netzsteckern betreiben, hier die gute Nachricht: Es gibt besonders lange Leisten für den Bürobedarf, bei denen die Steckdosen weiter auseinander liegen.
  • Viele dieser großen Steckdosenleisten sind leider etwas teurer. Doch dafpr verfügen sie auch über weitere praktische Funktionen wie eine Kindersicherung oder Netzfilter, wodurch Sie die Sicherheit von Ihnen, aber auch die Ihrer Geräte deutlich erhöhen.

Sicherer Umgang mit Steckdosenleisten

Ein sicherer Umgang mit Mehrfachsteckern erhöht die allgemeine Sicherheit im Haus. So sollte man diese beispielsweise lediglich in trockenen Räumen verwenden. Des Weiteren wird im Allgemeinen oftmals empfohlen, dass die Steckdosenleisten insgesamt mit nicht mehr als bis zu 3.500 Watt belastet werden sollten. Dementsprechend sollten Elektro-Großgeräte, zu denen etwa auch eine Waschmaschine gehört, definitiv nicht an einen Mehrfachstecker angeschlossen werden. Ebenso sollte man einen Mehrfachstecker nicht abdecken. Der Hintergrund hierfür ist simpel: die Stecker können beim Betrieb der diversen Geräte warm werden. Sind die Steckdosen abgedeckt, dann staut sich hier die Hitze, sodass es zu einem Brand kommen kann. Außerdem sollte man, bevor eine Steckdosenleiste in Betrieb genommen wird, generell überprüften, ob deren Schutzleiterkontakte immer wieder auf federnde Art und Weise in ihre eigentliche Ausgangsposition zurückspringen.

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Tipp! Ist das nicht der Fall, deutet das auf eine mangelhafte Steckdose hin. Ebenso gilt es darauf zu achten, dass sich am Stecker der Steckdosenleiste, im Bereich der Kontakte, keinerlei Kunststoffhäute befinden. Besteht der Verdacht, dass der Mehrfachstecker beschädigt ist oder nicht mehr funktioniert, sollte er nicht mehr verwendet werden. Hier hat man dann die Wahl, ob ganz einfach eine neue Steckdosenleiste erstanden wird oder man diese von einem Fachmann überprüfen und reparieren lässt. Reparaturen an einer Steckdosenleiste sollten generell immer nur von einem Fachmann vorgenommen werden.

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Kommentare und Erfahrungen

  1. Werner Holtfreter am 20. Dezember 2023

    Im Unterschied zu UL gilt nach IEC und VDE das Nennstromprinzip. Es besagt, dass die Sicherung den Nennstrom ohne Auslösung tragen muss. Ein Gerät mit Nennstrom 16 A kann demnach störungsfrei an einer 16 A Steckdose betrieben werden. Spätestens bei dem 1,45-fachen Nennstrom muss die Sicherung aber auslösen. Im Beispiel einer 16-A-Sicherung sind das 23 A.

    Laut IEC 60884-1:2022 werden fest montierte Steckdosen mit 22 A geprüft. Die Kontakte dürfen sich dabei nicht mehr als 45 K erwärmen. Für fest montierte Steckdosen ist das also kein Problem, wenn sie und der von ihnen aufgenommene Stecker in Ordnung sind.

    Merkwürdiger Weise schreibt die genannte Norm für bewegliche Steckdosen und Stecker nur einen Prüfstrom von 20 A vor. Und wenn das 1 oder 1,5 mm²-Kabel unlösbar verbunden ist, sogar nur 16 A. Bei 22 A können sich solche Stecker und Steckdosenleisten daher um mehr als 45 K erwärmen.

    Kennt jemand den Grund für diesen Unterschied zwischen fest installierten und beweglichen Steckeinrichtungen in der Norm?

    Angeblich gibt es in einer VDE ein Verbot, Steckdosenleisten hintereinander zu schalten. Für ein wörtliches Zitat mit genauer Quellenangabe wäre ich dankbar.

    Ich fände es jedenfalls befremdlich, wenn man dem Laien zumutet, die Stromaufnahme zu berücksichtigen.

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  2. Daniel am 18. Januar 2024

    Im Büro habe ich an einer Steckdose fünf (!) Mehrfachsteckdosenleisten (3-fach und 6-fach) und einen Verlängerungskabel (circa 5 Meter lang) angeschlossen. Es sind auch alle Steckdosen der Steckdosenleisten belegt (Monitore, PC, Drucker, Lampen, Radio, Ventilator, etc.). Da ich mir der Gefahr Bewusst bin, habe ich vor der Steckdose (an der Wand) ein Gerät vorgeschaltet, welches die aktuelle Leistungsaufnahme (aller Geräte) anzeigt. Je nachdem wie viele Geräte ich eingeschaltet habe, liegt die Gesamtleistungsaufnahme irgendwo zwischen 50 und circa 150 W. 200 W werden praktisch nie erreicht. Es sind zwar viele Geräte angeschlossen, aber diese haben alle eine sehr geringe Aufnahmeleistung. Bin ich damit also auf der sicheren Seite oder habe ich etwas übersehen und eine Überlastung wäre trotzdem möglich?

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